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BMI und Abnehmspritzen: Was Sie wissen müssen

BMI und Abnehmspritzen: Was Sie wissen müssen


Verfasst von:

Evelyn Barrett

Fachlich geprüft von:

Dr. Kareem Mahmoud

Erstveröffentlichung:

31 Oktober 2025

Lesezeit: 5 Minuten
BMI-Rechner

BMI und Abnehmspritzen: Was Sie wissen müssen

Wegovy und Mounjaro sind verschreibungspflichtige Medikamente, die zur Behandlung von starkem Übergewicht eingesetzt werden. Die Medikamente sind von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassen, doch nicht jeder, der abnehmen möchte, kann diese einfach so verschrieben bekommen. Die Verschreibung dieser Medikamente, auch umgangssprachlich Abnehmspritzen genannt, ist in Deutschland streng geregelt und hängt zum Teil von Ihrem Body Mass Index (BMI) ab.

Doch ab welchem BMI-Wert gilt man als übergewichtig oder adipös? Wie wird der BMI berechnet, und wann darf ein Arzt oder eine Ärztin Abnehmspritzen verschreiben? In diesem Artikel erklären wir Ihnen die wichtigsten Kriterien und Anforderungen für die Verschreibung von Abnehmspritzen in Deutschland.

Was ist der BMI?

Der BMI (Body-Mass-Index) ist eine Methode, um das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße darzustellen. Ärztinnen/Ärzte und Gesundheitsfachleute verwenden ihn, um auf einen Blick einzuschätzen, ob eine Person Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht oder Adipositas hat.

Der große Vorteil des BMI liegt in seiner Berechnung und Vergleichbarkeit. Er ermöglicht eine schnelle Orientierung über das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße und dient als erster Anhaltspunkt für mögliche gesundheitliche Risiken.

Welche Kritikpunkte gibt es am BMI?

Obwohl das BMI-Maß oft in der Praxis verwendet wird, hat er seine Grenzen und sollte nicht als alleiniges Maß für die Gesundheit betrachtet werden. Der BMI unterscheidet zum Beispiel nämlich nicht zwischen Muskelmasse und Fettgewebe. Eine muskulöse Sportlerin kann denselben BMI-Wert haben wie jemand mit einem erhöhten Körperfettanteil.

Hier zeigt sich: Der BMI ist nicht das Maß aller Dinge. Auch Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körperbau und wie das Körperfett verteilt ist, bleiben beim BMI unberücksichtigt. Bauchfett kann beispielsweise gesundheitlich bedenklicher sein als Fett an Hüften oder Oberschenkeln, doch der BMI macht hier keinen Unterschied.[1]

Der BMI dient also als Ausgangspunkt, aber für eine korrekte Einschätzung Ihrer Gesundheit ziehen Ärzte und Ärztinnen zusätzliche Faktoren in Betracht. Deshalb bleibt es auch bei der Behandlung mit Abnehmspritzen wichtig, einen gesunden Lebensstil beizubehalten oder zu etablieren. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung und Bewegung, die Ihren Muskelaufbau fördert. So erhalten Sie Ihre Muskelmasse und nehmen trotzdem auf gesunde Weise ab. Kurz gesagt: Der BMI gibt eine erste Orientierung, aber das vollständige Bild Ihrer Gesundheit setzt sich aus vielen Puzzleteilen zusammen.

BMI berechnen: So geht's

Den BMI zu berechnen ist ganz einfach. Sie brauchen nur zwei Werte: Ihr Gewicht in Kilogramm und Ihre Körpergröße in Metern. Die Formel lautet:

BMI = Körpergewicht (kg) ÷ Körpergröße (m)²

Ein Beispiel: Wenn Sie 80 Kilogramm wiegen und 1,75 Meter groß sind, rechnen Sie 80 ÷ (1,75 × 1,75) = 80 ÷ 3,06 = 26,1. Ihr BMI wäre also bei 26,1.

BMI-Kategorien verstehen

Nach der Berechnung möchten Sie natürlich wissen, was Ihr BMI-Wert bedeutet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt den BMI in verschiedene Kategorien ein[2]:

Normalgewicht liegt bei einem BMI zwischen 18,5 und 24,9. In diesem Bereich gilt das Gewicht als gesund und das Risiko für gewichtsbedingte Erkrankungen ist gering.

Übergewicht beginnt bei einem BMI von 25 bis 29,9. Menschen in dieser Kategorie haben ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck oder Diabetes Typ 2.

Adipositas wird diagnostiziert, wenn der BMI 30 oder höher ist. Diese Erkrankung ist mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden und erfordert oft medizinische Behandlung.

Welche BMI-Anforderungen für Abnehmspritzen gibt es? Und warum?

Für ein Wegovy Rezept oder Mounjaro Rezept gibt es klare medizinische Kriterien. In der Regel wird eine Verschreibung nur dann ausgestellt, wenn Sie einen BMI von 30 oder höher haben. Das entspricht der Definition von Adipositas. In bestimmten Fällen können Ärztinnen und Ärzte die Medikamente auch bei einem BMI ab 27 verschreiben, wenn zusätzlich gewichtsbedingte Begleiterkrankungen vorliegen, zum Beispiel Typ-2-Diabetes, hoher Blutdruck oder Schlafapnoe.[3][4]

Warum genau diese BMI-Werte? Die Antwort liegt in den klinischen Studien. Die Wirkstoffe Semaglutid (in Wegovy und Ozempic) und Tirzepatid (in Mounjaro) wurden in großen Studien getestet und zwar genau bei Menschen mit einem BMI ab 30 oder ab 27 mit Begleiterkrankungen.[5][6] Nur bei diesen Personengruppen wurde nachgewiesen, dass die Medikamente wirksam und sicher sind. Die europäische Zulassungsbehörde (EMA) hat sich bei ihrer Entscheidung also auf wissenschaftliche Ergebnisse verlassen.

Die BMI-Grenzwerte sind also kein Zufall: Sie zeigen, bei welchen Patienten die Medikamente tatsächlich helfen können.

Warum sind BMI-Anforderungen wichtig?

Die BMI-Grenzwerte für die Verschreibung von GLP-1-Medikamenten zum Abnehmen dienen mehreren wichtigen Zwecken. Sie stellen sicher, dass die Behandlung nur bei Personen eingesetzt wird, die sie wirklich brauchen.

Diese Anforderungen dienen Ihrer Sicherheit. GLP-1-Medikamente sind zwar wirksam, können aber auch Nebenwirkungen mit sich bringen. Deshalb ist es wichtig, dass eine Ärztin oder ein Arzt prüft, ob die Behandlung für Sie passt und ob der Nutzen die möglichen Risiken überwiegt.

Außerdem sorgen diese Regeln dafür, dass die Medikamente nicht einfach so verschrieben werden, zum Beispiel an Menschen, die nur ein paar Kilo loswerden wollen. Die Abnehmspritzen sind nämlich für die Behandlung von Adipositas gedacht, einer ernsthaften Krankheit, die das Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfälle und andere Gesundheitsprobleme deutlich erhöht. Bei so einem Krankheitsbild macht eine Behandlung mit Medikamenten medizinisch Sinn, und die möglichen Nebenwirkungen sind dann auch vertretbar.

Wie bekommt man ein Rezept für Abnehmspritzen?

Sie fragen sich, ob eine Abnehmspritze für Sie infrage kommt? Dann rechnen Sie zuerst Ihren BMI aus. Liegt Ihr Wert bei 27 oder höher und Sie haben dazu noch gewichtsbedingte Gesundheitsprobleme, oder liegt Ihr BMI sogar bei 30 oder darüber, dann könnte eine Abnehmspritze eine passende Behandlung für Sie sein.

Anbieter wie MedExpress bieten telemedizinische Beratungen an, die immer völlig diskret sind und keine langen Wartezeiten haben. Erfahrene Ärzte prüfen, ob Sie die medizinischen Kriterien erfüllen, und können Ihnen bei Eignung eine Verschreibung ausstellen.

Fazit: Warum ist der BMI bei einer Behandlung mit Abnehmspritzen wichtig?

Der BMI hilft bei der Einschätzung, ob eine medikamentöse Behandlung zum Abnehmen für Sie infrage kommt. Die Verschreibung von Medikamenten wie Wegovy oder Mounjaro ist an bestimmte BMI-Werte gebunden. Das dient Ihrer Sicherheit und stellt sicher, dass die Behandlung bei den Menschen eingesetzt wird, die wirklich davon profitieren. Wenn Sie Ihren BMI berechnet haben und im entsprechenden Bereich liegen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Möglichkeiten. Wichtig zu wissen: Eine erfolgreiche Gewichtsabnahme gelingt meistens durch eine Kombination aus medizinischer Unterstützung, gesunder Ernährung und Bewegung.